Heute steht die brasilianische Seite der Wasserfälle von Iguazu an. Das Wetter hat sich immer noch nicht so ganz beruhigt und so regnet es zwischendurch immer mal leicht. Die niedlichen Nasenbären sind auch schon total durchgeweicht und das Fell steht nass und struppig ab. Gegenüber vom rosafarbenen Hotel das Cataratas beginnt der Weg entlang der Wasserfälle.
Läuft man auf der argentinischen Seite über Stege und Brücken ganz nah an den Wasserfällen vorbei oder heran, so hat man auf der brasilianischen Seite einen festen Weg mit Aussichtspunkten. Hier haben wir einen fantastischen Panoramablick auf die Wasserfälle und den Regenwald. Zwischendurch sehen wir immer mal wieder Nasenbären, bunte Vögel und Schmetterlinge. Am Ende des Weges fährt ein Panoramaaufzug nach oben. Hier können wir einen schönen Ausblick genießen.
Vorher sollte man noch auf die Stege gehen, die quer über den fast ganzen Fluss angebracht sind. Hier ist wieder die Devise, je weiter man geht, desto nasser wird man. Aber es ist wirklich herrlich und ihr solltet euch die Gelegenheit nicht entgehen lassen. Als ich so ziemlich mittig zum Hauptwasserfall stehe, haben die Wassermassen so einen Druck in dem Falltal (ich nenne es jetzt einfach mal so) aufgebaut, dass mich die Luft einige Schritte wegdrückt. Zum Glück sind hier ja zu beiden Seiten Geländer an den Stegen, sonst wäre wohl schon so manch einer in die Fluten gefallen. Mich wundert überhaupt, dass die Stege so gut in Schuss sind, bei dem Wasserdruck, dem sie täglich ausgesetzt sind.
Zu den Wasserfällen gibt es noch einen schönen Mythos der Guarani: Die Wasserfälle sind das Werk des vor Eifersucht rasenden Gottes Mboi. Der Gott in Gestalt einer Riesenschlange war sehr bösartig und rachsüchtig. Er verlangte, dass ihm jedes Jahr eine Jungfrau geopfert wurde. Eine besonders mutige oder auch besonders verzweifelte Auserwählte floh gemeinsam mit ihrem Geliebten mit dem Kanu flussabwärts. Mboi bemerkte dies jedoch und schlug voller Zorn eine Schlucht in das Flussbett. Die Seele des Mädchens blieb in einem Felsen am Fuße des Wasserfalles gefangen, ihr Geliebter verwandelte sich daraufhin in einen Baum am Ufer des Teufelsschlundes, wo er diesen Felsen im Auge behielt. Es sollte für ihn eine besonders harte Strafe sein, seine Liebste nie wieder zu erreichen. Und so ist es bis heute.
Auf diese beiden schwarz-weiß Fotos bin ich besonders stolz, die hat nämlich mein Sohn spontan mal ohne Farbe gemacht. Dabei hat er eine ganz besondere Stimmung eingefangen.
Auch hier wieder die Fotos von unserer ersten Reise mit etwas mehr Sonne:
- Auf der offiziellen Homepage der brasilianischen Seite der Iguazu Wasserfälle gibt es nützliche Infos.
- Für den Besuch der brasilianischen Seite der Iguazu Wasserfälle sollte mindestens ein halber Tag eingeplant werden.
Nach so viel wunderschöner Natur fliegen wir morgen nach Rio de Janeiro.